Sonntag, 15. März 2015

Die Reise

Die Reise begann schon mal gut: neben mir auf dem ersten Flug saßen zwei Inder, die augenscheinlich den Flug vor allem deshalb angetreten hatten, um möglichst viele Tuborg-Dosen abzustauben. Der eine der beiden versuchte außerdem vergeblich, eine zweite Portion seines Hindu-Spezialmenüs zu ordern. Sonst waren sie friedlich und schauten sich einen Film an - was ich auch getan hätte, wenn ich gleich bemerkt hätte, dass Richard Linklaters 'Boyhood' zur Verfügung stand. Bei 2:41 h Filmlänge und nur 2:55 h Flugdauer ist das aber auch ein ambitioniertes Unterfangen. Ich verstehe nicht ganz, warum auf einem so relativ kurzen Flug keine Serien zum Gucken angeboten werden.
Der zweite Flug begann noch lustiger: Nachdem eine unglaublich schlecht gelaunt guckende Türkin den armen in meiner Sitzreihe am Gang sitzenden Ami (T-shirt-Aufschrift "Texas Proud") mit einem Redeschwall dazu bewegen wollte, auf den Mittelplatz zu rutschen, fragte auch mich kurz darauf der Steward sehr höflich, ob ich mir nicht vorstellen könne, meinen Fensterplatz zu räumen. Nein, konnte ich nicht. Für die nette Dame hätte das ja schließlich auch keine Komfort-Auswirkungen gehabt. Und, wie der Ami mir daraufhin zuraunte: "That's why we check in earlier." Right.

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