Freitag, 28. April 2017

Habe den Mut, dich deines eigenen QR-Codes zu bedienen!

In dem Bioladen, in dem ich regelmäßig meine Äpfel einkaufe (ohne Tüte!), wollte heute ein Herr vor mir seine Avocado, seinen Tee und seine Haferflocken nicht mit Bargeld zahlen, auch nicht mit der EC-Karte und nicht mit der VISA, sondern indem er sein Handy mit einem QR-Code an das QR-Code-Lesegerät an der Kasse hielt. Es handelte sich anscheinend um die Payback-App, wie ich aus dem folgenden Gespräch nicht umhin konnte mitzuhören, das sich zwischen dem Kunden und verschiedenen Verkäuferinnen entspann, da es nämlich nicht funktionierte. Haltet mich für einen fortschrittsfeindlichen Nostalgiker, aber der Sinn dieser neuen Bezahlfunktion erschließt sich mir nicht. Ich befinde mich eigentlich noch immer auf dem Stand, dass die Payback-Karte (oder die Karten ähnlicher Anbieter) dazu dienen, Punkte beim Einkauf zu sammeln, wodurch die dahinterstehende Firma Informationen über das Einkaufsverhalten des Kunden erhält, dieser dagegen seine gesammelten Punkte alle paar Jahre gegen einen Salzstreuer oder einen Eierbecher eintauscht. Nun soll man damit auch bezahlen können? Was passiert dann eigentlich mit den Punkten? Bei einem gewissen Drogeriemarkt kann man seit einer Weile die Punkte direkt beim Einkauf in einen Preiserlass umnutzen. Die Frage ist doch: gibt es dann überhaupt noch Punkte? Und wenn ja, werden sie während dem Bezahlvorgang errechnet und direkt abgezogen, und zwar vom Ausgangsbetrag oder erst vom bereits ermäßigten?
Für mich sind diese Formen des bargeldlosen Zahlens ein bisschen wie e-books: eine unnötige Innovation. Wenn man kein Bargeld mitnehmen will, zahlt man eben überall mit der Karte, die man bevorzugt. Wo ist der Vorteil des kartenlosen Bezahlens? Ihr meint, das Handy hat man immer dabei und man kann sich dann das Mitführen der Bankkarte sparen? Oh, was für eine Gewichts- und Platzersparnis! Im Übrigen kommt man schon mit der Bankkarte beim Bäcker und im Tübinger Nahverkehr nicht besonders weit. Bis dahin sind es wohl einsame Pioniere des kartenlosen Zahlens, die für Schlangen an den Kassen und ratlose Gesichter bei den VerkäuferInnen sorgen. Aber hey, der Fortschritt rechtfertigt sich selbst!
Quelle: https://pixabay.com/de/apfel-roter-apfel-frucht-obst-2736410/ (CCO Creative Commons)

Samstag, 8. April 2017

¡Pídete otra!

Der Spanier "an sich", wie Franz Beckenbauer sagen würde, gilt bekanntlich als stolz. Ob das immer so stimmt oder nicht, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall ist die spanische Bierindustrie stolz auf ihr Produkt: folgendes Plakat wurde gesehen in der Toilette einer Bar in Valencia/Benimaclet:


Der Bierverbrauch in Spanien hat 27,1 Millionen Hektoliter erreicht, wodurch sich der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch auf 60 Liter im Jahr beläuft. In Bezug auf die Produktion bedeuten die 25 852 125 im vergangenen Jahr produzierten Hektoliter, dass Spanien in Europa hinter Deutschland und Großbritannien der drittgrößte Bier-Produzent ist und der neuntgrößte weltweit. Die am meisten nachgefragten Sorten in diesem Zeitraum waren die Biere "Extra" und "Spezial" mit 48 % und das Bier "Normal" mit 38 %. Alkoholfreies Bier erreichte einen Marktanteil von 7 %, was bedeutet, dass Spanien das Land mit dem höchsten Verbrauch von alkoholfreiem Bier in der EU ist, und der Verbrauch steigt weiter. 78 % der Behälter werden wiederverwendet oder recycelt. Die Bierindustrie sorgt für 8500 direkte Arbeitsplätze und für weitere 150 000 indirekte (Landwirtschaft, Gastronomie, Ernährung). Jetzt wo du etwas mehr darüber weißt, was du gerade absonderst: bestell noch eins!"