Sonntag, 11. Juni 2017

Kulturschock Kunstrasen

Es gibt ja viele Bereiche, in denen man Spanien (Valencia) und Deutschland (Tübingen) miteinander vergleichen kann: Bierkultur, Fußball, ÖPNV... Für hauptamtliche Eltern drängt sich allerdings vor allem der Vergleich der Spielplatz - Situation hier wie dort auf.
Zunächst einmal muss man zugestehen: in Valencia gibt es deutlich mehr Spielplätze als im ach so familienfreundlichen Tübingen. Diese finden sich an den verschiedensten Orten:  an U-Bahn-Haltestellen, in Straßenecken und vor allem zwischen den typischen großen Häuserblocks.  Besonders wichtig aber und in meinen Augen die beachtlichste Spielplatz - Innovation: fast immer befindet sich direkt daneben eine Bar! In Deutschland muss man für einen solchen Service schon ein Waldheim oder ein Naturfreundehaus aufsuchen - in Tübingen gibt es sogar Spielplätze ohne Bänke! Was drückt das für ein Elternverständnis aus?!! Dabei ist es keineswegs so, als würden spanische Eltern ihren Zöglingen weniger besorgt hinterher rennen als deutsche, eher im Gegenteil. Dazu besteht andererseits aber in Spanien deutlich weniger Anlass, da sich 90 % der Spielplatzgeräte an Kinder richtet, die gerade erst krabbeln gelernt haben. Zudem sind Spielplätze entweder mit einem fröhlichen Tartanboden oder kratzigem Kunstrasen ausgelegt - so ist der Boden nicht zu hart und v.a. werden die lieben Kleinen nicht schmutzig! Sand - vom Strand! - ist schließlich der natürliche Feind der spanischen Hausfrau.

Kurioses Spielplatzverbotsschild 1: (Tübinger) Mütter, zieht eure High Heels aus!

So kann man schließen, dass für Eltern von kleinen Kindern der Spielplatz - Aufenthalt in Spanien relativ entspannt sein könnte: bei geringer Verletzungsgefahr und Orxata amb fartons oder Chocolate con churros. Andererseits ist es wohl doch auch schon bald recht langweilig für die etwas größeren Kinder, die vermutlich nichts gegen längere Rutschen, Seilbahnen und Wasserspiele einzuwenden hätten. 
Fußball gespielt wird übrigens trotz der Verbotsschilder.
Kurioses Spielplatzverbotsschild 2: Bloß nicht Fußballspielen!