Freitag, 19. Juni 2020

Flächenfraß Re-Edit

Vor vier Jahren, am 16.11.2016, schrieb ich einen kurzen Post zu einem kleinen verwilderten Stückchen Land in Tübingen, eingeklemmt zwischen drei Straßen, auf dem Disteln, Brennesseln und Kletten wuchern durften und das in dieser Zeit etwa zur Hälfte planiert wurde, um in der Mietpreishölle Tübingen einem Möbelhaus Platz zu machen, aber natürlich nicht etwa einem Möbelhaus für Normalsterbliche, sondern einem auf Massivholz- & Gartenmöbel spezialisierten, das nur für die Kunden taugt, die sich Dreizimmerwohnungen für 450 000 Euro leisten können, und wo man sich fragt, wofür die eigentlich Gartenmöbel brauchen, weil in Tübingen ja keine Gärten mehr vorgesehen sind zwischen Egeria-Viertel und Güterbahnhofareal, wo alles so dicht zusammen wohnt, dass auf den Balkonen nurmehr Platz für Klappstühle ist, aber bitte schön aus Massivholz. Jedenfalls hat es jetzt die andere Hälfte des Gestrüppdickichts erwischt, wer braucht schon Disteln, Brennnesseln und wilde Brombeeren außer Distelfinken, Schmetterlingen und Igeln, platt ist alles gemacht worden und welche Partei spricht noch mal ständig von der zu verhindernden Bodenversiegelung?, egal, keine Ahnung was da hinkommt, vermutlich eine Kaffeerösterei, ein Soja-Shop oder ein Sockenladen, auf jeden Fall sei hiermit bekräftigt: ich bin nicht einverstanden!