Montag, 31. Dezember 2018

Dinner for four

Silvester, Abendessen:
Ich versuche, mit meiner Frau ein Gespräch zu führen. Sohn 1 fällt mir ungeniert ins Wort. Ich weise Sohn 1 zurecht: "Ich spreche gerade noch mit der Mama." Sohn 2 hat Teile seines Nachtisches auf den Boden geworfen. Ich spreche weiter zu meiner Frau, doch meine Frau ist unter dem Tisch verschwunden. Ich wende mich Sohn 1 zu, frage ihn, was er mir sagen wollte. "Also, ähm, Findus ist in ein Eisloch gefallen, wir müssen den Lego-Hubschrauber wieder aufbauen, ich weiß nicht." Ich wende mich Sohn 2 zu, er sitzt mittlerweile auf dem Boden zwischen all dem Lego, Playmobil, Duplo, Kinderbüchern und Puzzles und sagt immerzu "alle Lieder". Ich sage: "Du meinst 'alle Jahre wieder'?" und singe "Alle Jahre wieder kommt das Christuskind." "Nein, alle Lieder." Sohn 1: "Papa, er meint 'alle Lieder'." "???"

Meine erste Gesprächspartnerin verschwindet, mein zweiter Gesprächspartner weiß nicht mehr, was er sagen sollte, und ich weiß nicht, was mein dritter Gesprächspartner sagen wollte.
Same procedure...





Frohes Neues!

Freitag, 5. Oktober 2018

Bye, bye Junimond

Da steht's, schwarz auf weiß: Exmatrikulation! Nach 33 + 1 Semestern, fast mein halbes Leben war ich Teil der Tübinger Uni. Da erhält die Bezeichung "Alma mater" einen ganz neuen Sinn.



Ein Jahr nach meinem Wehmutsblogbeitrag nun wieder ein nostalgischer Rückblick...
33 Semester - wenn das Peter Frankenberg wüsste! Aber den Wissenschaftsminister, der in Baden-Württemberg die Langzeitstudiengebühr einführte, kennt heute keiner mehr. Dafür sind Studiengebühren für das Zweitstudium fast unbemerkt zusammen mit den Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer beschlossen worden. Zum Glück galt für mich schon Bestandsschutz.

Obwohl eingefleischter Neuphilologe habe ich am Ende doch noch vier verschiedene Fakultäten erlebt, an sechs unterschiedlichen Fachbereichen.
Über die Jahre sind 23 Hausarbeiten zusammengekommen (sieben in Germanistik, vier in Italienisch, drei in Portugiesisch, drei in Theologie, vier in Fachdidaktik, eine in Pädagogik, eine in EPG),
10 mündliche Prüfungen (eine Verteidigung, vier mündliche Magisterprüfungen, zwei mündliche Staatsexamensprüfungen, drei Vorlesungsprüfungen),
37 Referate (zehn in Germanistik, neun in Italienisch, sechs in Portugiesisch, drei in Theologie, eines in Skandinavistik, zwei in Türkisch, zwei in Französisch, vier in Fachdidaktik) und ungezählte Klausuren...

Erstmals seit April 2002 kann ich jetzt nicht mehr ohne nachzudenken in den Bus hüpfen - das erspart mir und der SWT allerdings auch manchen larmoyanten Leserbrief.
In der Mensa bekomme ich das Essen ab November nur noch zum Gästepreis, und ich fürchte, die Kinderkarte ist damit auch passé.
Die studentische Mailadresse haben sie noch nicht abgeschaltet. Vielleicht sollte ich den letzten Malen ein erstes hinzufügen und beim fMRT Experiment zum Bruchrechnen mitmachen: Vergütung 25 €, das sind vier Essen in der Mensa zum Gästepreis.

Liebe Uni Tübingen: Schön war's.
Gratiam habeo, alma mater!

Sonntag, 2. September 2018

Schottland: 14 Tage - 14 Fotos



Oban, Hafen
Inveraray Castle
bei Oban, Blick auf den Loch Creran




Blick von Kilchurn Castle auf den Loch Awe

Fort William

Insel Kerrera, vor Oban

Doune Castle
Lake of Menteith

Falkirk, Schiffshebewerk "Falkirk Wheel"
Falkirk, Park "The Helix"

Inchmahome Priory im Lake of Menteith

Stirling Castle

Dampfschiff Sir Walter Scott im Loch Katrine
Balloch, Loch Lomond, Raddampfer "Maid of the Loch"

Freitag, 25. Mai 2018

Glückliche Reise!

Als bekennender Fan von Kopfbahnhöfen und Vater eines kleinen Eisenbahnfans habe ich bei meinem letzten Valencia-Aufenthalt dem (ehemaligen) Hauptbahnhof einen Besuch abgestattet. Es handelt sich um einen meines Erachtens sehr schönen Bahnhof, der 1917 fertiggestellt wurde. Leider ist der als Estació del Nord bekannte Bahnhof nur noch theoretisch der Hauptbahnhof der Stadt, da der spanische Schnellzug AVE (Tren de alta velocidad), der die großen spanischen Städte miteinander verbindet, auf der europäischen Spurweite fährt und daher von einem eigenen Bahnhof aus verkehrt. Die üblichen Gleise in Spanien und Portugal haben eine breitere Spurweite als im restlichen Festlandeuropa: 1668 mm gegenüber 1435 mm (mehr Infos hier). Der Schnellzugbahnhof trägt den griffigen Namen Valencia Joaquin Sorolla und sieht in etwa so aus wie das einst in Tübingen geplante Bahnbetriebswerk. So weit ich das beurteilen kann, fahren von der Estació del Nord heute nur noch Regionalzüge.


Besonders schön sind die in der Schalterhalle angebrachten guten Wünsche in verschiedenen Sprachen.

Zwei der holzverkleideten Ticketschalter waren trotz der zahlreich aufgestellten Fahrscheinautomaten geöffnet.

Überall fallen die speziellen Uhren auf. Im Nebenraum sind valencianische Szenen mit bemalten Kacheln gestaltet.


Ein Zug fährt ein. Neben den Gleisen: Häuser der selben Bauzeit.